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Was hat Euch heute besonders gefreut/geärgert?
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mama strickt
Gast

 
Beitrag #521
 
Ja, die Elternzeit ein Streitthema. Der eine so, der andere so, aber entscheiden muß das jede für sich selbst.
Bei meinem Großen gab es damals ein Jahr Erziehungszeit, danach mußten die Kidis in die Krippe. Ich bin nach dem Jahr sofort in Vollzeit gegangen und hab von meinem Sohn nur am WE richtig was gehabt. Meine damalige Schiemu war zu der Zeit meine Chefin und gnadenlos. Selbst wenn es nicht viel zu tun gab, mußte ich bis 18 Uhr bleiben. Ich hab als Verkäuferin gearbeitet. Nach der Wende hab ich sofort woanders angefangen, im Westen wie es damals so schön hieß. Da hab ich nur halbe Tage mit dem doppelten Verdienst gearbeitet, zwar in Schicht, aber ich hatte mehr von meinem Kind. Bei den Kleinen hab ich bei meinem Sohn gearbeitet wie ich Lust hatte, war Selbstständig. Entweder ist mein Mann allein los und hat die Firma geschmissen oder wir haben den Jungen mitgenommen. Allerdings hab ich die ersten Monate nur die Büroarbeit zu Hause gemacht.
Lediglich bei der Lütten konnte ich die Zeit halbwegs voll auskosten und hab alles mitbekommen. Naja, nebenbei war ich ja krank und konnte nur nach Tagesform mein Kind betreuen. Allerdings hab ich bei keinem der 3en irgendwas bereut. War schon alles richtig so. In der Kita haben sie mehr gelernt, als ich ihnen zu Hause hätte beibringen können.
Der eine halt so, der andere so. Und wer die Möglichkeit hat schnell wieder in die Arbeit einzusteigen kann sich glücklich schätzen, viele Arbeitgeber sind da nicht so tolerant. Und wer längere Zeit raus ist, hat es schwer wieder den Einstieg zu finden. Jedenfalls ist es in unseren Breiten so.
Ich würde mich hüten jemanden zu kritisieren nur weil sie nach kurzer Zeit wieder arbeiten will. Für die Kinder ist es mitunter sogar von Vorteil, wenn sie die Mama nicht den ganzen Tag um sich haben. Viele verfallen in den Wahn und überbehüten ihre Kinder. Leider gibt es auch viele, die die Kids sich selbst überlassen, obwohl sie den ganzen Tag zu sind. Am besten ist immer, die Mutter hat ein vernünftiges Hobby nebenbei auf das sie sich auch konzentrieren kann, was unsere Jungmamas hier im Forum ja haben. Meine Meinung, basta.
04.01.2012 18:45
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Junischnee
Gast

 
Beitrag #522
 
Sylli schrieb:Deshalb verstehe ich auch die jüngeren nicht, die sogar kinderlos nur halbtags arbeiten gehen und gar nichts anderes wollen, obwohl sie eine 100%-Stelle bekämen. An später denken die sicher (noch) nicht.

Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich gerne "nur" halbtags arbeiten, momentan arbeite ich in einer 4/5 Stelle und denke mit Grausen an die Zeit, wo ich wegen dem Verdienst wieder Vollzeit arbeiten muss. An später denke ich ab und zu einmal, vielleicht erlebe ich meine Rente ja garnicht und ich möchte einfach jetzt auch ein bisschen mehr vom Leben haben als arbeiten, essen, Hauhalt und schlafen. Wer weiß, ob wir von dem, was wir uns mühevoll absparen bzw. in die Rentenkasse einzahlen jemals was haben, bei der Inflationsrate bleibt eh nur ein Butterbrot.

Ich denke immer leben und leben lassen - jede/r muss das Richtige für sich finden. Mit oder ohne Kinder - mit oder ohne Mann mit viel oder mit weniger Arbeiten. Natürlich halte ich nichts davon, dem Staat zur Last zu fallen, wenn man arbeiten könnte. Das möchte ich keinesfalls. Solche, die Sozialleistungen beziehen und nebenbei schwarz arbeiten und uns auslachen gabe es immer schon und wird es immer geben, da wird keine noch so strenge Reglementierung dagegen ankommen.
04.01.2012 19:52
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Sylli
Gast

 
Beitrag #523
 
mama strickt schrieb:Für die Kinder ist es mitunter sogar von Vorteil, wenn sie die Mama nicht den ganzen Tag um sich haben. Viele verfallen in den Wahn und überbehüten ihre Kinder. Leider gibt es auch viele, die die Kids sich selbst überlassen, obwohl sie den ganzen Tag zu sind. Am besten ist immer, die Mutter hat ein vernünftiges Hobby nebenbei auf das sie sich auch konzentrieren kann, was unsere Jungmamas hier im Forum ja haben.
Du sprichst mir aus der Seele, Anke.

Viele haben eben nichts anderes als die Kinder, und wenn die dann irgendwann selbständig werden wollen, wird alles getan, damit das ja nicht funktioniert. Schließlich hat die Mama dann ja keine Aufgabe mehr. Und wenn man auch noch draufkommt, dass man mit dem Ehemann die letzte Gesprächsbasis verloren hat, sieht es traurig aus. Ich hab's im Bekanntenkreis mal ganz genauso erlebt und nur das gemeinsame Haus (bzw. die Finanzierung desselben) hat die Ehe gerettet oder besser gesagt, hält sie zusammen.

moondiver schrieb:Tja, ich habe mich so entschieden weil ich eben an meine Rente denke und darf mir dann anhören daß ich egoistisch bin und mein Kind mich gerade in den ersten drei Jahren braucht...
Ich finde das sehr vernünftig, und wenn die Kleine bei der Oma sein kann, ist doch super. Von einer Kollegin, die vor 25 Jahren in Karenz war und auch nach 1 Jahr zurückgekommen ist (weil es eben nur dieses 1 Jahr gab) weiß ich, dass ihre beiden Kinder keinen Schaden davon genommen haben und ganz erfolgreich im Leben stehen. Außerdem lieben sie ihre Mama und haben den besten Kontakt zu ihr, obwohl sich damals die Kleine, wenn sie nach einem Wochenenddienst und einer Abwesenheit von 72 Stunden heimgekommen ist, von meiner Kollegin nicht baden hat lassen, sondern nur vom Papa. Das hat sie mir einmal ganz traurig erzählt.

Ich denk schon, dass man trotz sämtlicher drohender Krisen ein wenig an die Zukunft denken darf, auch an seine eigene. Und das Leben fängt halt mal mit der Befriedigung der Grundbedürfnisse an. Sehr im Luxus schwelgen wird von uns Otto-Normalverbrauchern ja ohnehin niemand, aber den Standard auch in der Pension annähernd zu halten, ist für mich schon ein erstrebenswertes Ziel.
04.01.2012 21:07
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moondiver
Gast

 
Beitrag #524
 
MamaSocky schrieb:Meiner Meinung nach bleibt jedem das selbst überlassen, womit man sich am besten fühlt.
Danke! So seh ich das nämlich auch.
Es geht mir ja nicht darum anderen meine Meinung aufzudrücken, soll jeder eben so halten wie er/sie es für richtig hält.
Und ich mach ja drei Jahre Elternzeit - nur daß ich eben in den letzten zwei Jahren wieder 1-3 Tage (das wird sich noch zeigen) die Woche wieder arbeiten möchte.
04.01.2012 23:16
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mama strickt
Gast

 
Beitrag #525
 
Guten Morgen!
Moon, ich würde wahrscheinlich auch so handeln. Die Umstände waren ja bei mir etwas anders und ich persönlich kann nicht nur Mama sein, sondern möchte mich irgendwie auch selbst verwirklichen. Leider hat mir nach dem 3. Kind meine Gesundheit einen Strick durch die Rechnung gemacht. Na nun habe ich mein Stricken, womit ich mich heute durchsetzen kann, Anerkennung einheimse und was mir Spass macht. Meine Kinder liebe ich dennoch nicht weniger. Dafür habe ich was nützliches, wenn sie Groß sind und langweile mich nicht. Ich finde es schlimm zu sehen, wie manche Frau in ein tiefes Loch fällt, wenn die Kinder flügge sind und Muttern nicht mehr so brauchen. Diese Frauen finden nur schwer bis garnicht den Weg ins Leben zurück.
Aber jeder nach seiner Fasson. Du machst das schon ganz richtig und lasse dich von deiner Meinung nicht abbringen.
05.01.2012 08:46
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MamaSocky
Gast

 
Beitrag #526
 
mama strickt schrieb:. Ich finde es schlimm zu sehen, wie manche Frau in ein tiefes Loch fällt, wenn die Kinder flügge sind und Muttern nicht mehr so brauchen.
Das finde ich auch schlimm... Das sind oft die Frauen, die sich für ihre Kinder förmlich aufgeopfert haben und so in ihrer Mutterrolle aufgegangen sind, das nichts anderes mehr Platz hatte im Leben.

Aber man ist ja nicht NUR Mama, sondern auch noch Ehefrau und hat diverse andere Rollen, die man auch mit Kind noch aufrecht erhalten sollte.
Meine Lütte ist ja jetzt auch noch ziemlich klein. Trotzdem nehme ich mir einen Abend in der Woche nur für mich, wo ich nach wie vor in meinen Chor gehe und singe. Das habe ich schon zwei Wochen nach der Geburt wieder gemacht und die Kleine bei meinem Mann gelassen.
ICh freu mich auf die zwei Jahre, die ich jetzt zu HAuse sein darf. Für mich persönlich war das eine gute Entscheidung, aber ich freue mich auch, danach wieder ins Berufsleben einzusteigen.
05.01.2012 17:42
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Sylli
Gast

 
Beitrag #527
 
Also, wenn ich hier so lese, finde ich, dass ihr alle miteinander total normale Mütter seid, und aus der jeweiligen Situation das Richtige macht. Und 2-3 Jahre Elternzeit sind ja auch nicht wirklich viel, wenn man bedenkt, was dann noch alles folgt.
Am Montag kommt bei uns auch eine Kollegin nach 2,5 Jahren zurück. Die freut sich auch schon, dass sie mal wieder etwas anderes machen kann. Und bei uns haben die Mütter ja bis zum 7. Lebensjahr des Kindes das Recht, sich die Arbeitszeit auszusuchen. Wer also täglich von 7 - 11 Uhr arbeiten will, darf das so machen, und wer lieber einmal 2 Tage und einmal 3 Tage in der Woche 8 Stunden arbeitet, hat auch diese Möglichkeit. Da ist unser Arbeitgeber schon sehr sozial eingestellt.
Stricken, im Chor singen, sind doch alles prima Hobbys - außerdem denk ich mir oft, man bekommt Kinder ja nicht, weil einem langweilig ist, sondern weil das in unserem evolutionären Programm so verankert ist. Die Erhaltung der Art - darum geht's letzten Endes und um sonst nichts.
05.01.2012 18:56
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2010prinzvalium
Gast

 
Beitrag #528
 
wenn ich mich hier mal einmischen darf? ich finde, man kann es sich als frau und auch mutter heute fast nicht mehr leisten, nicht zu arbeiten. das risiko ist doch viel zu hoch. denkt doch mal an das neue scheidungsrecht. frau macht es zu hause der familie schön, geht vielleicht halbe tage arbeiten und dann findet der mann nach 20 jahren ne andere und frau steht da....unterhalt gibt es nicht lange.....frau ist ja verpflichtet schnellstens für sich selber zu sorgen und findet keine gutbezahlte stelle, weil sie ja schon länger aus dem beruf ist. ich sage meinen beiden mädels immer (31 und 20 Jahre) das sie nie aufhören sollen zu arbeiten. auch für die rente ist eine berufstätigkeit so wichtig. außerdem.....was ist schöner als finanzielle unabhängigkeit? ich möchte das nie wieder missen.....vielleicht habe ich ja auch nur zu schlechte erfahrungen gemacht!
11.01.2012 13:43
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Sylli
Gast

 
Beitrag #529
 
2010prinzvalium schrieb:ich finde, man kann es sich als frau und auch mutter heute fast nicht mehr leisten, nicht zu arbeiten.
Und wenn das eine mehrfache Mama sagt, wird ja wohl was dran sein.

Ich finde die Damen auch immer sehr mutig, die sich allein auf die Absicherung durch den Ehemann verlassen. Und wenn der, aus welchen Gründen auch immer, mal abhanden kommt, dann schaut's meist traurig aus.

Und mit dem selbstverdienten Geld herumwirtschaften ist schon etwas sehr Schönes ...
13.01.2012 12:46
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moondiver
Gast

 
Beitrag #530
 
Jetzt gehts meinem Ego doch wieder deutlich besser! Lachen
Wisst ihr was ich an der Thematik besonders interessant finde? Dass es NUR Männer sind die mir Vorwürfe deswegen machen, jede Frau war bisher der Meinung dass das jeder für sich selber wissen muss. Das wäre dann doch mal der beste Beweis dafür dass das Klischeedenken "Frau daheim an den Herd" bei vielen, auch jungen, Männern noch nicht aus den Köpfen verschwunden ist - ziemlich schade für unsere ach so zivilisierte Gesellschaft...
Mein eigener meinte mal zu mir als wir uns vor Jahren mal über Familienplanung unterhielten: Wie stellst du dir das eigentlich vor wenn mal Kinder da sind? Ich hoffe du willst nach einer gewissen Zeit wieder arbeiten - sorry, aber auf Dauer komm ich mit einer Vollblutmami die nur noch über Kinder reden kann wahrscheinlich nicht klar, ich bin ja erwachsen und brauche eine Frau und nicht Mutter an meiner Seite...
Ich hoffe das kommt jetzt genauso rüber wie er es gemeint hatte, durchweg positiv. Ich jedenfalls hab mich damals über diese Aussage gefreut und freu mich erst recht über das was daraus geworden ist: Selbst jetzt wo ich ja noch zu Hause bin kümmert er sich rührend um die Kleine damit ich noch Zeit für mich habe und Frau bleiben kann Augen verdrehen

Wünsch euch noch nen schönen Tag!
13.01.2012 16:00
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