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Große Kinder - große Sorgen
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Monalisa
Gast

 
Beitrag #1
Große Kinder - große Sorgen
Und dabei habe ich gar keine eigenen. Aber mein Mann hat 2 Kinder aus 1. Ehe. Kaum hat die Tochter jetzt endlich mit 22 Jahren ihre Ausbildung zur Kindergartenpädagogin abgeschlossen, gibt der 20jährige Sohn Anlaß zur Sorge. Er hat bis jetzt die Handelsakademie besucht und ist im September draufgekommen, dass er die Schule nun doch nicht fertig machen will, weil er die Nachprüfung in der 4. Klasse nicht geschafft hat. Er hat für November eine Lehrstelle in einer Tischlerei in Aussicht. Mein Mann ist deshalb in großer Sorge, weil er meint, sein Sohn hätte zwei linke Hände, und könnte nur in einem Büro überleben. Er ist weiterhin ganz dafür, dass er die Schule beendet, und meint, dass er sich nun eben durchbeißen müsse. Mein Stiefsohn hat mir gestern am Telefon gebeichtet, dass ihn die HAK von Anfang an nicht interessiert hat, und er eigentlich schon immer etwas lernen wollte. Seine Mutter hat das aber nicht zugelassen, weil sie meint, man hätte im heutigen Berufsleben nur mit Matura eine Chance auf einen halbwegs guten Job mit entsprechender Bezahlung.

Prinzipiell muss ich den Eltern ja Recht geben. Abitur ist sicher eine gute Grundlage fürs Berufsleben, aber was nützt alles, wenn das Kind nicht mitmachen will?! Nach dem Gespräch mit meinem Stiefsohn ist mir klar, dass er nur noch an einen Lehrberuf denkt, die Schule ist für ihn gestorben. Allerdings macht er sich das Aufhören auch nicht leicht. Ihm wäre am liebsten, er hätte die Zeit, sich mehrere Berufe anzuschauen, und dann zu entscheiden, was er machen möchte. Aber die Zeit hat er nun mal nicht mehr. Er hat von der Schule eine Woche Freistellung bekommen, danach muss er wissen, was er will! Mir tut er ja irgendwie leid, weil er ein sehr netter Junge ist, und ich kann seine Sorgen verstehen. Was ich nicht verstehe ist, warum er sich in den letzten Jahren in den Ferien nicht schon selber mal um eine Lehrstelle gekümmert oder sich Betriebe angesehen hat. Mein Mann hat in all den vergangenen Jahren nie ein Zeugnis gesehen, weil die Mutter der Meinung ist, dass er dazu kein Recht hat. Seine Pflichten bestehen im Zahlen der Alimente (was er auch immer für beide Kinder pünktlich erledigt hat), sonst hat er nichts zu sagen. Die Tochter hat sie meinem Mann ganz entfremdet, für die sind alle Männer so "schlecht" wie der Vater. Den Sohn konnte sie ihm nie ganz wegnehmen, weil der auch immer zum Papa wollte, aber ihr negativer Einfluß ist spürbar. Und so hat sie den Frust ihrer verunglückten Ehe auf ihre Kinder abgewälzt.

Mein Eindruck ist, ihr wäre am liebsten, beide Kinder blieben ewig im Volksschulalter, dann wären sie ewig bei ihr, und der Papa (der böse Exmann) würde ewig die Alimente weiterbezahlen. Mit dieser Situation kommt sie zurecht, damit kann sie leben. Einen neuen Partner hat sie nicht, obwohl die Scheidung schon 11 Jahre zurückliegt, und nun müssen halt die Kinder die fehlende Partnerschaft ersetzen.

Ich weiß, ich rede als Kinderlose leicht, aber wenn ich welche hätte, wäre mein einziges Ziel, sie zu eigenständigen Menschen heranzuziehen, die selber im Leben zurechtkommen und nicht ewig an meiner Rockfalte kleben. Ein 50jähriger, der sich von seiner Mama noch die Socken waschen läßt, wäre nicht mein Traum von einem Sohn.

Jedenfalls habe ich meinem Stiefsohn nun den Rat gegeben, sich im LKH für einen Lehrberuf zu bewerben. Da gibt es alles mögliche, EDV-Technikerlehrlinge, Telekommunikationstechnikerlehrlinge, Bürokaufmannlehrlinge, Kochlehrlinge usw.; leider weiß ich nicht, ob es freie Stellen gibt und auch nicht, ob die einen 20jährigen nehmen, aber einen Versuch ist es immerhin wert.

Ist jetzt eine schwierige Zeit und mein armer Ehemann leidet sehr unter der Situation. Er macht sich große Sorgen um seinen Sohn. Naja, mal schauen, was wir tun können. Wird ja wohl einen Platz geben für den Buben.
23.10.2010 15:45
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Ulla72 Offline
Member
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Beiträge: 196
Registriert seit: Jan 2010
Bewertung 0
Beitrag #2
 
Monalisa schrieb:Ich weiß, ich rede als Kinderlose leicht, aber wenn ich welche hätte, wäre mein einziges Ziel, sie zu eigenständigen Menschen heranzuziehen, die selber im Leben zurechtkommen und nicht ewig an meiner Rockfalte kleben. Ein 50jähriger, der sich von seiner Mama noch die Socken waschen läßt, wäre nicht mein Traum von einem Sohn.

So denkst nicht nur Du als Kinderlose, ich denke auch so... Was nützt es meinen Kindern, wenn sie die absoluten 1er Schüler in der Schule sind, aber noch in der 3. Klasse nicht fähig sind, sich selbst anzuziehn? So einen Fall hatte ich bei meiner großen Tochter in der Klasse.
Lieber einen anständigen Lehrberuf und den dann auch wirklich mit Spaß und Freude machen, als mit Qual durch die Schule! Immerhin muss er sehr lange in dem Beruf arbeiten, und wenn der dann überhaupt keinen Spaß macht - na dann gute Nacht! So würde ich mir dann die restlichen 40 Jahre meines Berufslebens nicht ausmalen müssen... :thumbdown:
23.10.2010 16:29
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mama strickt
Gast

 
Beitrag #3
 
Hallo Mona!
Ist doch gut zu wissen, das auch andere die Probleme haben. So ähnlich geht es mir mit meinem Ältesten, der wird demnächst 23.
Er ist aus meiner 1. Ehe, wobei ich aber sagen muß, mein Ex und ich verstehen uns super, haben es vom ersten Tag der Trennung geschafft, Freunde zu sein. Was unseren Sohn betrifft ziehen wir noch immer an einem Strang.
Der Mutter deines Stiefsohnes sollte man klar machen, das ein Abitur nicht satt macht. Zwar ist es toll zu sagen mein Sohn hat Abitur, aber eigentlich bringt das nicht soo viel. bei meinem hab ich damals durchgestzt das er eine Berufsausbildung macht und wenn er dann noch mag, das Abitur. Hat er. Letztes Jahr hat er ein Studium begonnen, es aber nach 3 Semestern geschmissen. Ich hab es nur durch Zufall rausgekriegt und war stinkesauer deswegen. Ich weiß momentan nicht wie es mit ihm weitergeht, wir haben uns so in die Haare gekriegt, das ich ihn am Ende an die Luft gesetzt habe. Er ist dann erstmal für einige Tage zu seinem Vater gezogen und wohnt jetzt bei einem Freund. Mittlerweile haben wir uns ausgesprochen, dennoch wird er zusehen das er jetzt was eigens bekommt. Immerhin können wir wieder vernünftig miteinander reden, sein Zimmer ist hier noch frei für ihn und die Tür offen.
Wenn euer Sohn eine Möglichkeit hat um eine Ausbildung zu beginnen ist das doch schon eine Option. Auch dein Vorschlag ist super, Allerdings müßte er da ganz schnell die Beine in die Hand nehmen und rennen. Ein Versuch ist es wert. ich drücke fest die Daumen, das da was klappt. Wenn er sich mit dem Theoriekram nicht anfreunden kann soll er es doch mit seinen Händen probieren. Schllag ihm doch vor Praktika zu machen, wenn es in diesem Jahr mit einem Ausbildungsplatz nicht klappt. Viele Betriebe bieten doch an im Frühjahr einzusteigen. Er sollte sich aber Gewiss sein, den Rückhalt vom Vater zu haben, auch was das Finanzielle betrifft.
Wird schon werden. Immerhin muß der junge Mann wissen, was er will.
LG und viel Kraft
23.10.2010 16:42
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Monalisa
Gast

 
Beitrag #4
 
Ach, Ulla und Anke, Eure Worte geben mir doch Zuversicht, dass wir auf dem rechten Weg sind.

Ja, Anke, ich denke auch so, ein guter Lehrberuf ist um nichts schlechter als ein Job mit Abitur. In mancher Hinsicht vielleicht sogar besser. Allerdings würde die Mutter das Abbrechen der Schule als persönlichen Mißerfolg verbuchen, weil sie zu meinem Mann bei der Scheidung gesagt hat, sie wird schon schauen, dass aus den Kindern etwas wird, auch ohne ihn. Und das heißt für sie Abitur, weil sie selber eben nur eine Schneiderlehre machen durfte und jetzt als Altenpflegerin arbeitet. Nun, wo sie sieht, dass der Zwang zu nichts geführt hat, ist sie ebenfalls ratlos. Und mein Stiefsohn ist nicht der große Revolutionär. Der hätte sich noch vor 2 Jahren nicht aufzubegehren getraut, obwohl ihn die Schule nicht interessierte. Aber mit 20 hat er eben begriffen, dass er an der Arbeit, die er für die nächsten 45 Jahre wird machen müssen, auch Freude haben soll.

Das mit dem Praktikumsjahr finde ich sehr gut, Anke, und wir würden es ihm auch finanzieren. Er muss außerdem noch den Zivildienst machen und hätte nun die Gelegenheit dazu. Da könnte er sich ja auch überlegen, was er nun wirklich will. Diese Entscheidung kann man ihm beim besten Willen nicht abnehmen. Ich hoffe ja, dass er im Krankenhaus eine Chance bekommt, obwohl die Zeit denkbar ungünstig ist. Im November sind die Lehrstellen ja wirklich alle vergeben. Aber ich werde ihm schon ins Gewissen reden, dass er es nächstes Jahr im Frühling auch noch mal versucht.

Ich finde es schön, wenn Eltern sagen, hier ist immer ein Zimmer für Dich, so wie Du es bei Deinem Sohn gemacht hast, Anke. Und die Gesprächsbasis sollte auch nie verloren gehen. Obwohl die jungen Leute oft so supercool tun, wenn man dann ein wenig genauer hinhört, merkt man erst ihre Unsicherheit und die unausgesprochene Bitte um Hilfe. So empfinde ich es bei meinem Stiefsohn zumindest.

Ich danke für die guten Wünsche, Anke, die werden wir noch brauchen!
23.10.2010 18:53
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Monalisa
Gast

 
Beitrag #5
 
Es nimmt nun mal kein Ende mit den Sorgen um den Nachwuchs. Und alles auch noch zur gleichen Zeit.

Die Tochter meines Mannes ließ ihren Papa im Juli wissen, dass sie bei der Matura (zur Kindergartenpädagogin) durchgefallen sei. Darüber brauche er sich aber nicht aufzuregen, denn bei "nur" 1 Prüfung von 7 durchzufallen, sei ja immerhin auch eine tolle Leistung. Außerdem trete sie im Oktober zur Nachprüfung an (genaues Datum erfuhr er nicht), also solle er die Ruhe bewahren. Das tat er auch bis vorgestern. Als er bis dahin noch immer nichts hörte vom Töchterchen und ihrer Abschlußprüfung, rief er sie dreimal erfolglos an. Beim 3. Anruf hat sie ihn sogar weggedrückt und da ist ihm der Kragen geplatzt. Vom Sohnemann war auch nichts zu erfahren, er wisse nichts über die Prüfung der Schwester. Also hat er in der Schule angerufen, wo man ihm sagte, es dürfe keine Auskunft gegeben werden, auch nicht bei persönlicher Vorsprache, weil die Tochter schon volljährig sei. Der Lehrer hatte auf sein Argument hin, zahlen dürfe er wohl, aber nichts erfahren, so etwas wie Mitgefühl. Die einzige Auskunft, die er geben dürfe sei, dass sie nicht zur Nachprüfung angetreten ist und sich auch für keinen anderen Termin angemeldet hat. Über etwaige Gründe wissen wir nichts, auch nicht, was sie zur Zeit macht. Mein Mann ist völlig außer sich, weil seine heißgeliebte Tochter ohnehin das letzte Jahr wiederholt hat und es nun so aussieht, als würde sie die Schule gar nicht abschließen. Ich kann mir das zwar nicht vorstellen, so blöd kann man ja gar nicht sein, so knapp vor dem Ende, aber Genaueres wissen wir nicht. Mein Mann hat nun mal beschlossen, die Zahlungen einzustellen, solange er nicht von ihr persönlich erfährt, was denn passiert ist. Würde ich auch so machen, solange das Geld nicht auf den Bäumen wächst. Das müssen halt auch mal junge Leute einsehen, dass man nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten hat. Und außerdem geht es ja um ihr Leben und ihre Verdienstmöglichkeiten. Ich hätte mich so etwas im Leben nicht getraut und wäre damit auch nicht durchgekommen. Meine Eltern samt Großvater hätten mir den Kopf abgerissen.
Und zu allem Übel hat mein Stiefsohn seinem Vater mitgeteilt, dass er die Lehrstelle als Tischler, die er in Aussicht hatte, auch bekommen hat und am Montag zu arbeiten beginnt. Von der Schule ist er schon abgemeldet. Im Krankenhaus hat er zwar angefragt, dort hieß es aber, wie schon befürchtet, Lehrlinge würden immer nur im Frühjahr aufgenommen. Anmelden könne er sich aber schon jetzt. Dafür hatte er aber keine Zeit mehr. Mir kommt sein Entschluß ja nicht sonderlich durchdacht vor, und wenn er jemals ein Wort gesagt hätte, dass ihn die Schule nicht interessiert, hätten wir uns ja schon längst in aller Ruhe um eine Alternative umschauen können. Nun hat er aber die Weichen für sein Leben selber gestellt. Mein Mann ist verzweifelt und nach wie vor der Meinung, dass eine Tischlerlehre nichts für ihn ist, da er handwerklich nicht sonderlich geschickt ist, und in diesem Beruf ja auch keine guten Perspektiven hat. Er hat mir gestern direkt leid getan. Erst die Aufregung um die Tochter und dann auch noch der Schulabbruch vom Sohn, das ist doch recht starker Tobak für einen Nachmittag. Tatsache ist - man kann nichts tun, außer warten, wie sich die Dinge entwickeln. ;(
05.11.2010 14:00
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mama strickt
Gast

 
Beitrag #6
 
Guten Morgen Mona!
Im Moment kann man deinem Mann und dir und viel Kraft wünschen.
Haltet den Kopf oben.
Ich weiß ja nicht, wie das bei euch geregelt ist, aber ich würde die Zahlungen nur auf das notwendigste beschränken bzw. ganz einstellen.
Gut den Sohn last schwimmen, vielleicht wurde er unterschätzt, hat doch nicht zwei linke Hände und wird doch zu ganz passablen Tischler. Ich hab bei meinem Sohn auch immer gedacht, ich muß ihm helfen, aber mittlerweile habe ich festgestellt er stellt seine Weichen ganz allein und macht das super.
Bei der Tochter? Das Mädel scheint ganz schön verhätschelt zu sein. Ganz ehrlich, beide Kinder machen, nach deiner Beschreibung, den Eindruck das sie das typische Verhalten von Scheidungskindern haben. Die Mutter hat Probleme loszulassen und läßt die Kinder das spüren. Sie hat es total verpasst aus den Kindern selbstbewußte und selbstständige Menschen zu machen. Früher hätte man gesagt, denen gehört mal kräftig der Hintern versohlt, heute ist ja schon der Gedanke daran eine Straftat. Na es geht auch anders. Liebe, Zuwendung, Gesprächsbereitschaft ja, aber Geld nein und schon garnicht euers. Wenn nichts mehr kommt, steht die Tochter bald auf der Matte und dann wird sie wohl reden müssen. Ich würde mich mal mit einem Anwalt kurzschließen und mich da nach der Rechtslage erkundigen. Ich empfinde es als Unding, das dein Mann für erwaschsene Kinder noch kräftig in die Tasche greift. Solange es dem Fortkommen der Kids, wie Ausbildung, Studium etc. dient ist das ok,aber zu ausruhen und den Lebeman spielen? Ne. Gewöhnt euch an, das dafür euer Portemonaie nur sehr schwer aufgeht, der Reißverschluß klemmt.
Setzt die Tochter unter Druck. In dem Alter muß sie ihren Kopf für andere Sachen nutzen als nur zum Haare kämmen. Entweder sie setzt sich hin, macht die Prüfung nach und geht arbeiten oder bei deinem Mann ist das Konto leer, finito.
Ich weiß wovon ich schreibe, allerdings habe ich zu meinem Ex ein super Verhältnis und wir haben uns immer abgesprochen. Alimente hat er nie gezahlt, war aber immer zur Stelle wenn sein Sohn was brauchte. Bei unserer Trennung war er damals arbeitslos bzw. hat so wenig verdient, das er gerade an der Grenze zum Selbsbehalt lag und vom Amt gab es nichts da der Junge über 12 war. Trotzdem war er immer da und hat ihn unterstützt. Sobald sein Sohn neue Kleidung brauchte, zum Friseur mußte, na eben all die Kleinigkeiten die nichts mit Essen und trinken zu tun hatten, hat er bezahlt. Hat genauso geholfen wie Unterhalt. Noch heute ist das so und er hilft wo er kann. Das war auch das erste was er seiner Lebensgefährtin klar gemacht hat, nicht ihre Kinder stehen für ihn im Vordergrund, sondern sein Sohn. Noch steht mein Sohn nicht mit beiden Beinen fest im Leben, aber es ist das letzte Stück Weg dahin.
Seid einfach konsequent auch wenn es schwerfällt, man will ja nur das Beste für seine Kinder. Hauptsache du und dein Mann seid euch einig.
laß dich mal umarmen :love:
06.11.2010 08:03
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Monalisa
Gast

 
Beitrag #7
 
Liebe Anke, Deine Umarmung und tröstenden Worte tun sehr gut, noch dazu, wo sie von einer 3fach Mama kommen!

Nach dem heutigen Anruf von meinem Stiefsohn sind mein Mann und ich uns sehr einig, dass vorerst mal kein Geld mehr fließt. Wie Du so schön sagst, der Reißverschluß klemmt und zwar gewaltig. Heute ließ uns der Jüngling wissen, dass seine Schwester und er demnächst vor Gericht feststellen lassen werden, wieviel Geld ihnen ab jetzt noch zusteht, und das, obwohl bis einschließlich Oktober die Alimente bis auf den letzten Cent bezahlt sind. Seine Schwester sei schließlich krank gewesen, so der Sohnemann, da hätte sie nicht zur Prüfung antreten können und ihr nächster Termin sei im April (dann hat sie für diese Ausbildung 7 Jahre gebraucht, in der Zeit absolvieren andere schon ein ganzes Studium). Auf die Frage meines Mannes, was sie denn bis dahin mache, deutete er an, dass sie in einer großen Kaufhauskette die Kinder der Kunden betreue, derweil die einkaufen. Wenn's stimmt, dann ist das ja wenigstens etwas. Mein Mann hat zur Ankündigung des Sohnes wegen Gerichtstermin nicht mehr viel gesagt, aber jetzt kränkt er sich fürchterlich, und meint, sie seien von der Mutter dazu angehalten, da diese nun um die Alimente fürchte. Schließlich hat sie von beiden Kindern mit deren Einverständnis die Familienbeihilfe und auch die Überweisung meines Mannes auf ihr Konto erhalten. Das ist natürlich eine Summe, die dann fehlt. Sie hat die Kinder sicher gut versorgt, manchmal vielleicht sogar zu gut, das steht außer Frage, aber beide haben bis jetzt nur ein Taschengeld von je € 40.-im Monat erhalten. Da fragt man sich natürlich, wie die beiden den Umgang mit Geld erlernen konnten.

Du hast sehr recht, die Mutter klammert fürchterlich, sie wehrt sich mit allen Mitteln, die Kinder in ein eigenes Leben zu entlassen. So gesehen tun mir die beiden ja fast leid, weil sie die Probleme, die ihre Eltern miteinander hatten, von Anfang an ausbaden mussten. Die Mutter hat meinen Mann vor den Kindern immer nur schlecht gemacht. Das man das unterlassen sollte, weiß ich aus eigener Erfahrung, weil auch meine Eltern geschieden sind. Allerdings war ich damals schon 23 Jahre alt und hatte nie Probleme damit. Meine Mutter hat jedenfalls immer sehr genau zwischen ihrem Ehemann und dem Vater ihrer Tochter unterschieden. Und dafür bin ich ihr heute noch dankbar, weil man als Tochter ja andere Gefühle hat.

Für die Kinder ist ein gutes Verhältnis der Eltern nach der Scheidung, wie es bei Dir war, sicher unbezahlbar.

Und eines ändern wir auch sofort. Falls noch mal Geld fließt, dann nur auf das eigene Konto der Kinder. Sie haben beide eines, das wissen wir. Der Sohn hat es schon mal vorsorglich bekanntgegeben :thumbup: ; von der Tochter kennen wir die Bankverbindung nicht, nachdem sie ja nichts sagen und mit ihrem Vater über ihre Mißerfolge nicht sprechen will. Und einmal muss man halt auch die Ausbildung beenden, auch wenn das der leiblichen Mutter (unverständlicherweise) gar nicht zu passen scheint.

Jetzt heißt es halt mal abwarten, was die Gesetzeslage an den Tag bringt, und wir werden ganz sicher eine Rechtsberatung in Anspruch nehmen, so traurig das auch ist.

Wie soll Frieden in der Welt herrschen, wenn das schon in der kleinsten Zelle des Staates, in der Familie nicht möglich ist?!

Liebe Anke, :love: !!
06.11.2010 17:15
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Monalisa
Gast

 
Beitrag #8
 
Unglaublich aber wahr, jetzt gibt's sogar mal einigermaßen gute Nachrichten vom Nachwuchs. Bernhard hat seine 1. Arbeitswoche hinter sich. Er hat es sich schlimmer vorgestellt und bereut seinen Entschluß bis jetzt noch nicht.

Und das Töchterchen ließ ihren Papa per e-mail wissen, dass sie beim Gericht war. Dort hat man ihr gesagt, dass seine Alimente auf einen Bruchteil der bisherigen Summe reduziert werden, weil sie ja jetzt bis zur letzten Prüfung im März (für die sie sich schon angemeldet hat) bereits auf Teilzeit arbeitet. Mein Mann ärgert sich weiterhin schrecklich, dass sie nur schriftlich mit ihm verkehrt, aber er wird am Telefon halt auch oft recht heftig und dass läßt sich die junge Dame, die ihrem Papa im Temperament eben sehr ähnlich ist, ;) natürlich nicht bieten.

Ich finde es inzwischen sogar ganz gut, dass sie bei Gericht war. So hat wenigstens alles seine Ordnung, wir haben alles schriftlich, und es kann dann auch keine späteren Forderungen mehr geben. Und Berhard wird es, nachdem er sein 1. Gehalt bekommen hat, auch so machen.

Nachdem die Mutter sofort nach der Scheidung zum Jugendamt gelaufen ist und immer alles übers Amt geregelt wurde, soll man von dem schönen Brauch jetzt auch nicht mehr abgehen. So lange wie es schon gedauert hat bis zur Selbständigkeit, dauert es ja Gott sei Dank nicht mehr.

Und dann, so hoffe ich im Stillen, sind die Kinder auch mal nicht mehr das Dauergespräch in unserer Ehe. Manchmal glaube ich schon, ich bin mit denen verheiratet und nicht mit ihrem Vater!
13.11.2010 11:10
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