Stress lass nach!

[Monalisa]

Das war eine Arbeitswoche, die es wirklich in sich hatte. Kein Tag ohne Überstunden und am Mittwoch habe ich überhaupt 9 Stunden ohne Pause durchgearbeitet. Am Abend war ich so müde, dass gar nichts mehr ging, weder Hausarbeit noch Handarbeit, bloß baden, eincremen, ein bisschen vor den Fernseher lümmeln und spätestens um 21 Uhr ab ins Bett, weil mein Tag um 4:40 Uhr beginnt.

Heute vormittag habe ich mal ein bisschen aufgearbeitet, putzen, Wäsche, eben der tägliche Krimskrams. Glücklicherweise kocht mein Mann unter der Woche und kümmert sich auch um den Einkauf.

Und nächste Woche wird's kaum besser, da habe ich auch noch 2 Fortbildungsnachmittage und komm erst um 19:30 Uhr heim. Aber dann gibt's 2 Wochen Urlaub. :thumbsup: Allerdings steht da Kastenräumen und -wischen auf dem Programm, zumindest für 2 - 3 Tage.

Gestern hat mich mein Mann gefragt, ob ich überhaupt noch mit ihm verheiratet bin (haha - sehr witzig - mit dem Krankenhaus jedenfalls auch nicht), aber eine gute Seite hat die Sache. Weil wir uns so wenig sehen, kommen wir so gut wie nie zum Streiten. Ist einfach keine Zeit!

[mithi]

da können wir uns ja die hand geben, meine woche war auch hart... dazu kam dann noch an 2 tagen notdienst nächste woche kommen dann nochmal 3 harte tage auf mich und dann ist der streß wieder weniger da meine kollegin aus dem urlaub kommt

[Monalisa]

Wo arbeitest Du, Miriam? Auch in einem Krankenhaus?

Allerdings werde ich jetzt dem Rat Deiner Signatur Folge leisten und die Nadeln glühen lassen! Wäsche hängt mein Mann auf, der Gute!

[Junischnee]

Monalisa schrieb:Das war eine Arbeitswoche, die es wirklich in sich hatte. Kein Tag ohne Überstunden

Da kann ich auch mitreden, ich hatte zwar nur vier Tage Frühdienst (Beginn ca. 6.00 Uhr), aber keiner unter elf Stunden und morgen ist ein neuer Arbeitstag. Allerdings fahre ich gestern und heute zu Hause auf Schmalspur, da erkältet ;( . Gut, daß Montag und Dienstag wieder frei sind, da kann ich dann Kräfte für fünf mal Spätdienst sammeln.

[nebelwind]

Ach Mädels, Ihr habt mein volles Mitgefühl. Ich hab auch 32 Jahre lang im Schichtdienst gearbeitet (bei der U-Bahn, nicht im Krankenhaus) und da gab es auch nur 9- und 10-Stunden-Dienste, und dann 10 Stunden frei und wieder zum nächsten. Ich weiß, was totale Erschöpfung ist!

Um so froher bin ich, dass ich in Rente bin. Wisst Ihr, was "Freiheit" für mich bedeutet?
Dass man die Augen zu machen kann, wenn man müde ist.

[mithi]

Monalisa schrieb:Wo arbeitest Du, Miriam? Auch in einem Krankenhaus?

Allerdings werde ich jetzt dem Rat Deiner Signatur Folge leisten und die Nadeln glühen lassen! Wäsche hängt mein Mann auf, der Gute!

ich arbeite in einer zahnarztpraxis an der anmeldung, man glaubt ja gar nicht wie streßig das sein kann.... das tele klingelt, dann klingelts an der tür 2 patienten kommen gleichzeitig und dann kommt natürlich auch noch der chef und möchte etwas :wacko:

[Monalisa]

Ist ja doch tröstlich, wenn man auf Leidensgenossen trifft, Junischnee und Miriam! Was das Telefon an Nerven kostet, weiss ich leider auch nur zu gut. Bei uns hat immer einer die Terminanmeldung neben vollem Patientenbetrieb und das ist wirklich mörderisch. Zwischen 80 und 100 Terminisierungen sind die Norm und daneben müssen auch die Untersuchungen gemacht und die Patienten betreut werden. Und natürlich dürfen keine Fehler passieren, alles muss wie am Schnürchen klappen und bitte immer recht freundlich. Das da bei Dienstende (und oft auch schon viel früher) das Gehirn leergefegt ist und man nicht mehr denken kann, ist kein Wunder.

Deshalb, liebe Marlies, verstehe ich, dass Du Dich freust, in Rente zu sein. Ich lebe heute schon für den Tag, an dem ich mein Dienstverhältnis beenden, und in Pension gehen kann. Ohne Wecker aufzustehen, nämlich dann, wenn man ausgeschlafen ist, und keinen Termin mehr vom Dienstplan abhängig machen zu müssen, das wird für mich einmal der pure Luxus nach einem langen Arbeitsleben sein. Ich arbeite jetzt ganz genau seit 30 Jahren und 10 werden wohl noch dazukommen. ;(

[nebelwind]

Ja, bei mir waren es auch zusammen genommen 41 Jahre, Mona. Hab mit 15 Jahren angefangen und bis 56 durchgearbeitet. Dann wurde ich krank und musste 3 Jahre lang um die Erwerbsunfähigkeitsrente kämpfen, aber jetzt ist alles gut. Zum Glück hab ich in all den Jahrzehnten bei der Hochbahn eine gute Betriebspension erworben, sonst wär's knapp geworden mit dem Geld. Eigentlich eine Schande. Wer so lange gearbeitet hat (und sogar geschuftet) sollte eigentlich auch angemessen in den Ruhestand geschickt werden. Aber um die Riester-Rente an die Leute zu bringen, musste ja die Gesetzliche gekürzt werden. Spätestens seit der Finanzkrise sieht man ja, wie viel Verlass auf Versicherungen und ähnliche Institutionen ist... Na gut, das ist ein anderes Thema.

Es ist wirklich ein Luxus, Zeit zu haben. Wenn ich einen Termin machen muss und gefragt werde: "Wann können Sie denn?" antworte ich voll Vergnügen: "Ach, immer." Oder wie neulich, nach einer Zahnwurzelbehandlung: "Brauchen Sie eine Krankschreibung?" NEEIIIIN! Ha! Ich darf ohne Erlaubnis krank sein, so lange ich will!